17. August 2008

Kurioses, kurz kommentiert: "In der DDR ließ sich gut leben"

Miteinander verbündete Parteien und Organisationen entwickelten ein Konzept antifaschistisch- demokratischer Gesellschaftsgestaltung, die im sozialistischen Aufbauwerk der DDR mit Hilfe der Nationalen Front ihre Fortsetzung fand. Dieser Staat wurde dank der fleißigen, oft aufopfernden Arbeit seiner Bürger zu einem Land, in dem es sich gut leben und schaffen ließ.

Aus einer Stellungnahme eines "Berliner Alternativen Geschichtsforums", das sich "der GBM- Vorstand zu eigen gemacht hat". Bei dieser "Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde" (GBM) handelt es sich um eine Interessenvertretung der ehemaligen Nomenklatura der DDR.

Kommentar: Kurios ist nicht, daß die Ewiggestrigen die DDR so sehen, wie sie es als Ewiggestrige nun einmal tun. Kurios ist, daß diese Stellungnahme - sie stammt bereits vom 1. April dieses Jahres - nach wie vor über das Internetportal der Partei "Die Linke" angeboten wird. Zusammen mit anderen Texten, in denen die DDR unverhohlen verherrlicht wird, wie der "Spiegel" in seiner morgigen Ausgabe berichtet.

Es ist halt ein Spagat. Die Massenlinie soll die Kommunisten mit dem Etikett "Die Linke" als eine Partei darstellen, die in der Bundesrepublik Regierungsverantwortung übernehmen kann. Man darf aber auch nicht die Kaderlinie vernachlässigen; man muß ja auch den Kern der eigenen Truppe darüber aufklären, worum es dieser Partei wirklich geht, nämlich um einen erneuten Versuch, in Deutschland den Sozialismus aufzubauen.



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