20. Januar 2010

Zitat des Tages: "Die Frau darf nur in absoluter Privatsphäre geschlagen werden". Auszug aus einer heute in Moscheen beschlagnahmten Schrift

Erste Stufe: Die Stufe der Ermahnung, Empfehlung und Warnung vor Allahs Strafe. Ein Ehemann muss seine ungehorsame Frau auf die Wichtigkeit der Befolgung der Anweisungen des Ehemanns im Islam hinweisen. Dieses ist ein sehr freundliches und einfaches Stadium. Aber wenn diese Behandlung nicht fruchtet und sich als unwirksam erweist, kommt die nächste Stufe.

Zweite Stufe: Das Bett der Frau meiden. Oder, wenn man im gleichen Bett wie sie schläft, wird er ihr den Rücken zuwenden, sie nicht berühren, nicht mit ihr reden und keinen Geschlechtsverkehr mit ihr haben. Diese Stufe verbindet beides, Strenge und Freundlichkeit, obwohl es für beide eine ziemlich harte Handlungsweise ist. Wenn aber diese Behandlung nicht wirksam ist, kommt die nächste Stufe der Züchtigung.

Dritte und letzte Stufe: Schlagen ohne zu verletzen, Knochen zu brechen, blaue oder schwarze Flecken auf dem Körper zu hinterlassen und unter allen Umständen vermeiden, ins Gesicht zu teffen. (...)

Das Schlagen ist nach den Islamischen Lehren als endgültig letztes Stadium der Schulung, Disziplin und Erziehung aufgezählt. Der Islam erlaubt, gestattet und verzeiht das Schlagen nicht, bevor sich die ersten zwei Stadien als unwirksame Behandlungsmethoden erwiesen haben. Darüberhinaus darf die Frau nicht geschlagen werden, wenn eine Frau es vorzieht, geschieden zu werden.

Die Frau darf nur in absoluter Privatsphäre geschlagen werden. Eine Frau darf nicht vor den Kindern oder sonst irgendjemandem dieser Art geschlagen werden. Das Schlagen ist als Disziplinierung und Erziehung gedacht.


Auszug aus dem Buch "Frauen im Schutz des Islam", das heute innerhalb einer bundesweiten Razzia in fünf Moscheen, Gebetsräumen, Verlagshäusern sowie Privatwohnungen von drei islamischen Predigern beschlagnahmt wurde.


Kommentar: Statt eines eigenen Kommentars möchte ich auf zwei aktuelle Artikel zum Thema "Frauen und Islam" hinweisen.

In der "Tageszeitung" schrieb vorgestern Birgit Rommelspacher, Fachhochschul- Professorin für Psychologie mit dem Schwerpunkt Interkulturalität und Geschlechterstudien an der Alice Salomon Hochschule Berlin (vormals Alice- Salomon- Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik) einen Artikel mit dem Titel "Ungebrochene Selbstidealisierung - Beispiel Minarettverbot: Wie kommt es, dass Feministinnen mit den Rechten koalieren? Eine Kritik des kolonialen Feminismus". Auszüge:
Immer häufiger machen Feministinnen mit Rechten gemeinsame Sache. (...) Nun sind es die Muslime, die den Prototyp des Unterdrückers zu geben haben. (...) Ob es um Gewalt gegen Frauen geht, um die Kriminalität von Jugendlichen, um politische Radikalisierung oder überhaupt um die Einstellung zu Erziehung und Bildung, um Arbeitsmotivation und das gesamte Freizeitverhalten, alles wird, glaubt man Autorinnen wie Kelek oder Ates, durch "die" Kultur bestimmt. (...) Differenz wird hier mit Hass und Feindseligkeit aufgeladen.
Der zweite Artikel, auf den ich aufmerksam machen möchte, ist eine Antwort auf die eigenartigen Ideen von Birgit Rommelspacher. Regina Mönch hat sie für die FAZ geschrieben, und sie steht heute in FAZ.Net.

Daraus nur zwei Sätze, mit der dringenden Anregung, den ganzen Artikel zu lesen:
Der Furor, der damals wie heute am heftigsten muslimische Dissidenten trifft, speist sich aus einer immergleichen Arroganz, die alle entmündigt, die selbst aus den engen, demütigenden Regeln ausbrechen, mit denen sie aufgewachsen sind. (...) Wer einmal gesehen hat, welches Publikum bei Vorträgen von Seyran Ates oder Necla Kelek anwesend und dankbar für ihre Argumente ist, der weiß, dass es nicht "westliche Fundamentalisten" sind, sondern türkische Frauen.



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Disclaimer: Selbstverständlich distanziere ich mich von den in dem kursiv gesetzten Zitat enthaltenen Aussagen aufs Schärfste.