22. März 2011

Kurzberichte zu Fukushima Daiichi (5): Die Arbeiten sind vorläufig unterbrochen (Stand: Dienstag 5.30 Uhr)

In der vergangenen Nacht um 1.29 Uhr MEZ meldete NHK, daß die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung unterbrochen wurden.

Der Grund sind die Rauchwolken, die gestern aus den Blöcken 2 und 3 aufgestiegen waren, verbunden mit einer vorübergehenden massiven Erhöhung der Strahlung in der Umgebung der beiden Reaktoren. Diese klang zwar schnell ab (auf 0,27 mSv/h um 21.00 MEZ), aber TEPCO entschied dennoch, alle Arbeiten vorerst zu unterbrechen.

Das gilt auch für die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des zentralen Kontrollraums sowie für den Einsatz der umfunktionierten Betonpumpe, mit der große Mengen Wasser zur Kühlung in Block 2 hatten eingebracht werden sollen.

NISA sieht als Hauptursache für die Strahlungsspitze am Haupttor kräftigen Ostwind, der die Radioaktivität in Richtung Meßstation trug, und hat erklärt, die Situation habe sich wieder stabilisiert.



Inzwischen wurde durch Untersuchung der Mauern herausgefunden, wie hoch die Tsunami-Welle gewesen war, die das KKW Fukushima Daiichi getroffen hatte: 14 Meter. Das war mehr als doppelt so hoch wie das Maximum, das vor der Katastrophe für möglich gehalten worden war (5,7 m). Allerdings wurde das KKW nicht in dieser Höhe überschwemmt, da seine Fundamente 10 bis 13 Meter über dem Meeresspiegel liegen.

Ebenso hatte man die Stärke eines möglichen Erdbebens unterschätzt. Man war man von einer maximalen Erdbebenstärke 8 ausgegangen. Daß es ein Erdbeben der Stärke 9 geben konnte, war bei der Auslegung des KKW für ausgeschlossen gehalten worden; das erklärte jetzt TEPCO.
Zettel



© Zettel. Für Kommentare bitte hier klicken. Die Titelvignette zeigt ein von Tungsten in die Public Domain gestelltes Schema der fünf "Verteidigungslinien", die einen Reaktor schützen. Näheres finden Sie hier.