31. Mai 2013

Einheit ohne Basis

Die zunehmend kritisierte EU-Kommission möchte sich etwas beliebter machen. Und billigeres Handy-Telephonieren würde natürlich vielen EU-Bürgern gefallen. Also fordert EU-Kommissarin Kroes, daß die Roaming-Gebühren EU-weit wegfallen sollen. Mobiles Telephonieren soll immer gleich viel kosten, egal wo sich der Bürger in Europa aufhält.

Einmal abgesehen davon, daß staatliche Preisfestsetzungen dieser Art mitnichten die Bürger entlasten können. Planwirtschaft führt immer nur zu mehr Ineffizienz und mehr Ungerechtigkeit. Im konkreten Fall hieße das, daß die Roaming-Kosten dann nicht mehr von den Verursachern getragen werden, sondern von den Providern auf alle Handy-Nutzer umgelegt werden müssen.

Darüber hinaus übersieht die Kommissarin, daß für ihre Vorstellung vom gemeinsamen Binnenmarkt für Handy-Gespräche die Basis fehlt.
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Diese Basis wäre nämlich, daß die Politik erst einmal dafür sorgt, daß Mobilfunk auch europaweit betrieben werden kann.

Derzeit gibt es in jedem Mitgliedsstaat eine andere Regulierung. In jedem EU-Staat werden die Mobilfrequenzen in einem gesonderten Verfahren verteilt. Die Anbieter müssen sich in jedem Land neu bewerben, sich Frequenzen kaufen (zu völlig unterschiedlichen Konditionen) und nach nationalen Besonderheiten mit ihren Kunden abrechnen.

Es gibt überhaupt nicht die Möglichkeit, ein europaweites Angebot zu machen. Dann kann es natürlich auch keine einheitliche Preisgestaltung geben - jedenfalls nicht wenn die Abrechnung fair und marktgerecht sein soll.

R.A.

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