1. April 2016

Zettels Raum - alte Tugend, neue Toga

„Tempora mutantur“ wird gerne zitiert. Erstens weil man sich die zwei Worte auch ohne humanistische Bildung leicht merken kann – und zweitens sieht ja jeder leicht, daß sich die Zeiten beständig ändern.

Aber eigentlich gehört zum Zitat auch noch „nos et mutamur in illis“. Das wird meist vergessen. Man bemerkt wohl oft nicht, wie man sich auch selber in den Zeiten ändert.

Daß wir derzeit in Deutschland heftige Änderungen erleben ist offensichtlich. Änderungen, die teilweise zu heftigem Frust und Ärger führen. Und das hat auch dazu geführt, daß sich Zettels Raum, und noch mehr das Diskussionsforum geändert haben.

Selbst wir als Autoren haben nicht immer die Contenance bewahrt, die wünschenswert und ganz sicher in Zettels Sinne gewesen wäre.

Wir haben daher nun als Autorenteam Bilanz gezogen und sind uns einig, daß uns diese Entwicklung nicht gefällt. Mögen sich auch die Zeiten draußen ändern, das soll keinen negativen Einfluß auf die von Zettels Maßstäben geprägte Diskussionskultur im „kleinen Zimmer“ haben.

Beschlossen ist daher, daß es wieder „ad fontes“ geht: Die Forumsregeln sind nicht nur weiter in Kraft, sondern werden auch wieder strikt durchgesetzt. Das gilt nicht nur für Wortwahl und Stil, sondern auch für Inhalte. Ziel der Diskussionen soll nicht sein Andere zu missionieren, sondern selber dazu zu lernen. Argumente sollen ein Geschenk sein, keine Waffe.

Es geht also um eigene Gedanken und Formulierungen - externe Links oder kurze Zitate sollen diese nur belegen wie die Fußnoten einer wissenschaftlichen Arbeit.

Zeitgleich zu dieser Rückbesinnung wollen wir aber auch einige echte Änderungen durchführen. Die Forumsstruktur wird gestrafft, das Design und die Blogroll überarbeitet und vor allem gibt es auch Änderungen im Autorenteam.

Cora Stephan hat in ihrem Nachruf auf Zettel geschrieben:

"Zettels Raum" war eine Oase der Vernunft. Ideologisieren und Moralisieren war ihm unangenehm. Und wenn wieder aufgeschrien wurde, fand man bei "Zettel" kluge Argumente statt Hysterie.

Und genau das soll Zettels Raum sein und bleiben.

Die Autoren

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